Dienstag, 1. November 2011

Allerheiligen, 1.11.2011



"Morgenlob" am Allerheiligentag in Erfurt

Fahrt über Stadtilm und Paulinzella nach Saalfeld

Heute starteten wir mit unserem Auto bei herrlichem Herbstwetter am späten Vormittag, um nach Saalfeld zu fahren, einer Stadt mit etwa 25.000 Einwohnern, die eine gute Autostunde im Südosten von Erfurt liegt. Wir hatten ein Treffen mit Stefan Rode vereinbart, dem Sprecher der „Gemeindereferenten“ (Pastoralassistenten), der uns in Theorie und Praxis Einblicke in den Religionsunterricht in der Diaspora vermitteln wollte. Darüber hinaus wollten wir auch noch einen kath. Kindergarten besuchen.
Die Fahrt führte uns durch eine traumhafte hügelige Herbstlandschaft mit zahlreichen thüringischen Dörfern, in denen durchwegs die für hier typischen Fachwerkhäuser zu sehen waren und auch jeweils eine meist gotische Dorfkirche. Diese alten Kirchen sind seit der Reformation alle evangelisch. 2 Kirchen hatten es uns besonders angetan: jene in Stadtilm, die uns wie eine französische Kathedrale erschien und derzeit gerade renoviert wird, und dann die eindrucksvolle Klosterruine von Paulinzella. In einem idyllischen Tal wurde hier im 12. Jhdt. eine große Klosteranlage errichtet, die in den Wirren der Reformation verwaiste, und von der heute nur noch mächtige romanische Säulen und auch die Seitenwände der Kirche erhalten sind. Es sind eindrucksvolle Reste einer versunkenen Zeit, die in unsere Gegenwart hereinreichen.




















In Saalfeld wurden wir schon vom dortigen Pfarrer Wagner erwartet, der für uns Kaffee und Kuchen vorbereitet hatte. Im Gespräch mit ihm erfuhren wir wieder, dass für die Katholiken in der Diaspora die Vereinzelung und die weiten Wege die größten Schwierigkeiten sind. Pastorale Arbeit besteht daher oft darin, Gemeinschaft zu ermöglichen. V.a. für Jugendliche ist das besonders wichtig.

Kundschafterin Barbara notiert alles
Beim Besuch im Kindergarten erfuhren wir, dass auch viele nichtchristliche Eltern ihre Kinder dort gerne anmelden, da sie es ausdrücklich wünschen, dass ihren Kindern etwas von Glaube und Kirche vermittelt wird.

Die Religionsstunde, an der wir teilnehmen durften, wurde im Pfarrhof gehalten. Es waren 6 Kinder aus verschiedenen Schulen um ihren Lehrer versammelt. In der letzten Stunde hatten sie etwas über den Papst gelernt, diesmal waren die Apostel dran. „Die Österreicher reden so komisch“, so kommentierten sie unsre zaghaften Versuche, uns in die Stunde einzubringen.
In der Abenddämmerung eilten wir nach Erfurt zurück, um in der Allerheilgenkirche die Hl. Messe vom heuten Allerheiligentag mitzufeiern. Die kleine gotische Kirche war mit ca. 100 Personen bis auf den letzten Platz gefüllt, Bischof Wanke, Weihbischof Hauke und Kanonikus Hübenthal waren die Zelebranten, die Gemeinde sang kräftig mit und der Bischof ermutigte in seiner väterlichen Art, unseren Weg, ähnlich wie die Heiligen, in Glaube und Vertrauen zu gehen.


Au revoir, Paris!



Da saßen wir noch (zwischen zwei Terminen) gemütlich bei einer chocolat chaud (oder einem kühlen Cidre) im sonnigen Paris – mittlerweile sind wir wieder gut daheim gelandet, voll beladen mit Infomaterial und bereichert von vielen Begegnungen, Gastfreundschaft, Gesprächen und Eindrücken.

À la prochaîne à Paris – bis zum nächsten Mal in Paris!!!

Monika Pfeifer, Elisabeth Spreitzhofer und Gerald Wimmer